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Construction & Real Estate

Nachhaltiges Wohngebäude schließt Baulücke

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Die Neuapostolische Kirche Westdeutschland hat CANZLER, ein Unternehmen der SOCOTEC Gruppe, mit der Generalplanung für einen städtebaulich anspruchsvollen Wohnungsneubau in Darmstadt beauftragt. Dort verantwortet das Frankfurter Planungs- und Beratungsunternehmen die Planung, Ausschreibung, Vergabe und Objektüberwachung gemäß der Leistungsphasen 1 bis 8 der HOAI. Eine Herausforderung besteht darin, die Baulücke mit Versprung in der Straßenflucht zu schließen. Trotz hoher Grundstücksauslastung werden nachhaltige und klimagünstige Aspekte berücksichtigt. Der Baubeginn ist Ende September 2022 erfolgt, die Fertigstellung ist für April 2024 geplant.

Dort, wo sich das Gemeindehaus der Neuapostolischen Kirche (NAK) in der Adelungstraße 18 in der Mollerstadt befand, entsteht ein Neubau mit 24 Wohnungen auf 1.640 qm und eine Ladenfläche mit rund 100 qm. Geplant ist ein Mix aus 2-, 3- und 4-Zimmer-Wohnungen, fünf davon werden barrierefrei ausgebaut.

Mit gemischten Teams aus den Gewerken Architektur, Technische Gebäudeausstattung und Elektroplanung deckt CANZLER viele Bereiche selbst ab. So lassen sich komplexe Planungsaufgaben von Projektbeginn an gewerkeübergreifend berücksichtigen. Angesichts der innerstädtischen Lage mit Blockrandbebauung und engen Platzverhältnissen aufgrund maximal möglicher Flächenauslastung gestaltet sich nicht nur die Architektur herausfordernd, sondern auch die Technische Gebäudeausrüstung sowie die bevorstehende Bauausführung.

Städtebaulicher Lückenschluss
Um die Baulücke mit Versprung zur Straßenfront zu schließen, konzipierten Architekten einen zweiteiligen Neubau. Das Gebäude zur Adelungstraße nimmt durch zwei Rücksprünge die Trauf-Höhenlagen der Nachbargebäude auf. Es erhält eine wertige Fassade und erstreckt sich über fünf Etagen plus Staffelgeschoss. Indes schiebt sich das Hinterhaus in die Tiefe des Baugrundstücks und treppt sich mittels Staffelgeschoss im dritten Obergeschoss und einem darüberliegenden Dachgarten ab. Beide Baukörper sind über ein gemeinsames Treppenhaus mit Aufzugsanlage erschlossen. Mietparteien ohne eigenen Balkon haben über das Treppenhaus Zugang zu einer gemeinsamen Dachterrasse. Aufgrund der innerstädtischen Lage und Darmstadts neuer Stellplatzsatzung sind lediglich elf Pkw-, aber rund 60 Fahrrad-Stellplätze geplant. „Mit dem gestaffelten Baukörper zu den Innenhöfen fügt sich das Gebäude harmonisch in die Umgebung ein“, erklärt Gerold Menzel, projektleitender Architekt von CANZLER. „Zudem schaffen wir durch die Nachverdichtung innerstädtischen Wohnraum, der gleichzeitig zu einer qualitativen Aufwertung der Mollerstadt beiträgt, was der Gestaltungsbeirat der Stadt Darmstadt in seiner Beurteilung hinsichtlich Nachverdichtung und Qualifizierung des Erscheinungsbildes bestätigt hat.“

Hohe Grundstücksauslastung − nachhaltig zugleich
Mit einer geplanten Baugrundfläche von 2.368 qm oberirdisch und 668 qm unterirdisch ist das 946 qm umfassende Grundstück zu großen Teilen versiegelt, was nicht im Widerspruch zu einem nachhaltig guten Mikroklima steht: Mittels terrassierter Dachgartenlandschaft auf beiden Gebäuden und Rasenfläche im Hof wird die Begrünung maximiert. Zudem versickert das Regenwasser in eine Rigole und wird über einen Kiesspeicher dem Grundwasser zugeführt.

„Ein gutes Mikroklima in Innenstädten wird immer wichtiger“, erläutert Menzel. „Unser Ansatz zielt darauf ab, mit dem Projekt auch die Nachbarschaft mittel- bis langfristig zur Begrünung der Innenhöfe/Hinterhöfe anzuregen.“ Um den CO2-Ausstoß zur reduzieren, wird das Wohngebäude als KFW-Effizienzhaus 55 konzipiert und erhält zur Strom- und Wärmeerzeugung ein Blockheizkraftwerk. In der Tiefgarage wird die Infrastruktur für die E-Mobilität vorgehalten.

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© Entwurf CANZLER, Visualisierung © NAK Westdeutschland